Erstmals werden Maria Lassnig (1919 Kappel am Krappfeld – 2014 Wien) und Edvard Munch (1863 Løten – 1944 Ekely bei Oslo) in einer grossen Ausstellung gemeinsam gezeigt. Auf den ersten Blick trennt die österreichische Künstlerin und den norwegischen Maler – von dem das Kunsthaus die grösste Gemäldesammlung ausserhalb Norwegens besitzt – mehr als ein halbes Jahrhundert. Und doch gibt es zwischen ihren Werken und Biografien erstaunlich viele Parallelen. In der thematischen Gegenüberstellung wird ihr Schaffen neu lesbar. Beide setzten Farbe nicht nur als gestalterisches Mittel ein, sondern als starkes Ausdruckselement für das Innere: für Emotionen, Körperempfinden und Weltbezug.
Für Lassnig wie für Munch war das Malen mehr als nur eine künstlerische Technik – es war eine Form der Selbstbefragung. Ihre Werke zeigen innere und äussere Zustände, die eine unmittelbare emotionale Wirkung entfalten. Der Untertitel der Ausstellung – «Malfluss = Lebensfluss» – stammt von einem Gemälde Maria Lassnigs. Er bringt auf den Punkt, was beide verbindet: die untrennbare Verbindung von Leben und Kunst.
Die Ausstellung umfasst rund 160 Gemälde und Arbeiten auf Papier und entsteht mit grosszügiger Unterstützung des MUNCH in Oslo und der Maria Lassnig Stiftung.
Eine Ausstellung des Kunsthaus Zürich und der Hamburger Kunsthalle.
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Abb.: Maria Lassnig, Malfluss = Lebensfluss, 1996 © Maria Lassnig Stiftung / 2025, ProLitteris, Zurich