Mit Fokus auf die letzten Jahre in Berlin und Zürich widmet das Kunsthaus Zürich Wilhelm Lehmbruck (1881–1919) eine grosse monografische Ausstellung. In einer raumgreifenden Inszenierung des Schweizer Künstlers Yves Netzhammer (*1970) begegnen Plastiken, Zeichnungen, Radierungen und Gemälde einer zeitgenössischen Szenografie, die Verletzlichkeit und Menschsein eindringlich verhandelt.

Ausstellungsansicht, Foto © Franca Candrian

Verletzlichkeit in der Kunst

Tickets

Erwachsene CHF 31.– / Reduziert CHF 22.–* inkl. Sammlung & kleine Ausstellungen. (Ticketvorverkauf startet in Kürze)
*Reduzierter Tarif

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Im Zentrum stehen Lehmbrucks späte Schaffensphasen in Berlin (1914–1916) und Zürich (1916–1919). In einer umfunktionierten Garage entstanden Hauptwerke wie «Sitzender Jüngling» (1916/17), die «Betende» (1918) und der «Kopf eines Denkers» (1918). Diese Figuren übersetzen Trauer, Sehnsucht und Transzendenz in berührende Formen.

Während des Ersten Weltkriegs fand Lehmbruck in Zürich Anschluss an Intellektuelle wie Fritz von Unruh, Ludwig Rubiner und Leonhard Frank. Geprägt von Begegnungen in Paris mit Rodin, Brančuşi und Modigliani widmete er sein Schaffen kompromisslos dem menschlichen Körper. Der «Weibliche Torso» (1918) markiert einen künstlerischen Wendepunkt und zugleich ein erschütterndes Vermächtnis – 1919 nahm sich Lehmbruck in Berlin das Leben.

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O Mensch! Wilhelm Lehmbruck – Die letzten Jahre. Dialog mit Yves Netzhammer, Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich, 2025. Werke Yves Netzhammer: © Yves Netzhammer. Foto: Franca Candrian, Kunsthaus Zürich
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O Mensch! Wilhelm Lehmbruck – Die letzten Jahre. Dialog mit Yves Netzhammer, Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich, 2025. Werke Yves Netzhammer: © Yves Netzhammer. Foto: Franca Candrian, Kunsthaus Zürich
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O Mensch! Wilhelm Lehmbruck – Die letzten Jahre. Dialog mit Yves Netzhammer, Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich, 2025. Werke Yves Netzhammer: © Yves Netzhammer. Foto: Franca Candrian, Kunsthaus Zürich
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Wilhelm Lehmbruck, Weiblicher Halbakt (Medea), 1915, Nachlass Lehmbruck, Staatliche Kunst-halle Karlsruhe, Foto: Andreas Drollinger
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O Mensch! Wilhelm Lehmbruck – Die letzten Jahre. Dialog mit Yves Netzhammer, Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich, 2025. Werke Yves Netzhammer: © Yves Netzhammer. Foto: Franca Candrian, Kunsthaus Zürich
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O Mensch! Wilhelm Lehmbruck – Die letzten Jahre. Dialog mit Yves Netzhammer, Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich, 2025. Werke Yves Netzhammer: © Yves Netzhammer. Foto: Franca Candrian, Kunsthaus Zürich
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Wilhelm Lehmbruck, Sitzender Frauenakt, vornübergebeugt (Mutter und Kind), 1917/18, Lehmbruck Museum, Duisburg, Foto: Bernd Kirtz
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O Mensch! Wilhelm Lehmbruck – Die letzten Jahre. Dialog mit Yves Netzhammer, Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich, 2025. Werke Yves Netzhammer: © Yves Netzhammer. Foto: Franca Candrian, Kunsthaus Zürich
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O Mensch! Wilhelm Lehmbruck – Die letzten Jahre. Dialog mit Yves Netzhammer, Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich, 2025. Werke Yves Netzhammer: © Yves Netzhammer. Foto: Franca Candrian, Kunsthaus Zürich

Seine Kunst rührt an universelle Erfahrungen des Menschseins und wirkt bis heute wie ein stilles Mahnmal für Verletzlichkeit und Humanität. Yves Netzhammer setzt Lehmbrucks Werk in ein zeitgenössisches Spannungsfeld: Mit digitalen Zeichnungen, Animationen und installativen Raumbildern eröffnet er neue Perspektiven – erstmals inszeniert damit ein Gegenwartskünstler Lehmbrucks Werke.

« Skulptur ist das Wesen der Dinge, das Wesen der Natur, das, was ewig menschlich ist. » — Wilhelm Lehmbruck, 1918
« Man kann dem Bild des Menschen nie ganz gerecht werden. Doch man kann versuchen, über unsere Verschiedenheiten nachzudenken und diese bildnerisch weiterzuführen. » — Yves Netzhammer, 2025

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) in Zusammenarbeit mit dem Lehmbruck Museum, Duisburg. Kuratiert von Dr. Angelika Affentranger-Kirchrath und Dr. Sandra Gianfreda.

Unterstützt durch die HMSL-Stiftung und eine Stiftung, die anonym bleiben möchte.

#kunsthauszürich

Programm

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Dada-Raum

Parallel zur Ausstellung hat Cathérine Hug, Kuratorin am Kunsthaus Zürich, den Dada-Raum im 1. Stock des Chipperfield-Baus zum Thema «Körper und Schmerz» ausgerichtet. Dort wird auch Yves Netzhammers Videoarbeit «Adressen unmöglicher Orte» (2009) präsentiert.

Zum Dada-Raum

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Aussstellungskatalog

Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog (Deutsch/Englisch) mit Texten von Angelika Affentranger-Kirchrath, Söke Dinkla, Sandra Gianfreda, Sarah Louisa Henn, Katharina Rüppell und Josefine Telemann.

CHF 44.–

Ein weiterer Band ist Yves Netzhammer gewidmet – mit neuen Werken, Raumansichten, einem Interview mit dem Künstler sowie Gedichten von Simone Lappert und Wilhelm Lehmbruck. Erscheint Anfang Dezember 2025 für CHF 29.–

Beide Publikationen zusammen sind für CHF 64.– im Kunsthaus Shop erhältlich.

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Yves Netzhammer, Ohne Titel, 2025 © Yves Netzhammer

Exklusive und limitierte Edition

In Zusammenarbeit mit Yves Netzhammer entstand eine limitierte Skulptur mit Zertifikat – eine zeitgenössische Referenz auf die klassische Büste.
Hände und Arme berühren ein imaginäres Gesicht – eine Geste des Nachdenkens und der Formklarheit.

  • Limitierte Auflage von 30 Stück
  • Mit signiertem Herkunftszertifikat von Kunsthaus Zürich und Yves Netzhammer
  • Material: 3D-Druck, Weiss, Tough Resin
  • Masse: 21,6 × 13,6 × 19 cm, ca. 750 g

CHF 1550.–

10 % Mitgliederrabatt / 20 % MitgliederPlus
Erhältlich in unseren Museumsshops.

Unterstützt von:

Abb.: Wilhelm Lehmbruck, Kopf eines Denkers, 1918, Nachlass Lehmbruck, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Foto: Andreas Drollinger