Suzanne Duchamp (1889 Blainville-Crevon – 1963 Neuilly-sur-Seine) hat ein verblüffendes Werk hinterlassen, das zwar in weltberühmten Sammlungen vertreten, bis heute aber nur Kennerinnen und Kennern bekannt ist. Schwester von Marcel Duchamp, Raymond Duchamp-Villon und Jacques Villon, war sie am Puls ihrer Zeit und hat der Kunstgeschichte eigene Impulse gegeben.
Duchamps Bildsprache ist subtil, filigran, kryptisch, humorvoll und ästhetisch – eine wenig bekannte Kombination bei Dada. Und wo, wenn nicht in der Dada-Geburtsstadt Zürich, sollte diesem Aspekt endlich Rechnung getragen werden?
Zuletzt hat ihr das Centre Pompidou in Paris in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Bern 1983 eine Ausstellung mit dem Titel «Tabu Dada» gewidmet. In Zusammenarbeit mit Gastkuratorin Talia Kwartler richten wir nun die erste Retrospektive zu Ehren dieser vielseitigen Künstlerin aus, die lange im Schatten ihrer Brüder stand. Viele der rund 60 zusammengetragenen Werke sind zum ersten Mal öffentlich zu sehen.
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Abb.: Suzanne Duchamp, Fabrique de joie, 1920, Galerie 1900 – 2000, Paris, © Suzanne Duchamp / 2024, ProLitteris, Zürich