Die erste Ausstellung die der surrealistischen Kooperation von Salvador Dalí und Alberto Giacometti gewidmet ist. Im Mittelpunkt steht die Konstruktion eines grossen, nie realisierten Projekts für einen Garten.

Der Traumgarten. Projet pour une place

Eintritt

CHF 23.–/18.– (ermässigt und Gruppen) beinhaltet den Zutritt zur Sammlung. Freier Eintritt für Mitglieder sowie Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre.

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Hinweis für Gruppen

Aus organisatorischen Gründen ist eine Voranmeldung erforderlich. info@kunsthaus.ch, +41 44 253 84 84

Das Projekt für einen Platz begann 1929, als Giacometti die erste von drei Figuren für die Villa der de Noailles in Hyères entwarf. Ergänzend stellt er sich ein Ensemble geometrischer Figuren auf einem Plateau vor; das eigentliche «Projet pour une place» nimmt seinen Lauf. In seine Notizbücher zeichnet der Künstler fünf Elemente, die im Betrachter mannigfache Assoziationen hervorrufen. Ähnlich wie in einem Traum scheinen die Gegenstände eine konkrete Funktion nur anzudeuten. Ein Kegel, eine Scheibe, eine Schlange, eine Stele und eine Halbkugel. Ihre Formen oszillieren zwischen greifbar und abstrakt, natürlich-organisch und künstlich konstruiert, Objekte mit eigenem Charakter, die plötzlich einen Raum bilden, in dem sich die Besucherin unvermittelt wiederfindet. Dalís Idee war, diese ungefähr in menschlicher Grösse proportionierten Elemente in eine biomorphe Gartenanlage einzubetten, wie die Skizze «Projet pour les Noailles», 1932/33 des Spaniers erkennen lässt. In der Grundfläche der Grösse eines Pavillons entsprechend (200 x 317 x 225 cm), sollte die Installation in dem von einer Mauer eingefassten Garten der modernistischen Villa Noailles in Hyères platziert werden. Eine Gemeinschaftsarbeit, deren Basis eine gemeinsame Geisteshaltung war.

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Alberto Giacometti, Projet pour une place, 1931/32, Peggy Guggenheim Collection, Venice (Solomon R. Guggenheim Foundation, New York) Foto: Peggy Guggenheim Collection, Venice © Succession Alberto Giacometti / 2023, ProLitteris, Zurich
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Alberto Giacometti, Pointe à l’oeil, um 1932, Kunsthaus Zürich, Alberto Giacometti-Stiftung, 1975 © Succession Alberto Giacometti / 2023, ProLitteris, Zurich
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Salvador Dalí, Femme à tête de roses, 1935, Kunsthaus Zürich, 1957, © Salvador Dalí, Fundació Gala-Salvador Dalí / 2023, ProLitteris, Zurich
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Alberto Giacometti, Homme et femme, 1928/29, Centre Pompidou, Paris, Musée national d’art moderne / Centre de création industrielle, Paris, Dation en 1984 Foto: Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais / Bertrand Prévost © Succession Alberto Giacometti / 2023, ProLitteris, Zurich
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Salvador Dalí, La vache spectrale, 1928, Centre Pompidou, Paris, Musée national d’art moderne / Centre de création industrielle, Achat de l‘Etat, 1974, Attribution, 1974 Foto: Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais / Jean-Claude Planchet © Salvador Dalí, Fundació Gala-Salvador Dalí / 2023, ProLitteris, Zurich
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Alberto Giacometti, Cube, deux éléments de Projet pour une place et Figure dans l’atelier, um 1937, Fondation Giacometti, Paris, Foto: Fondation Giacometti, Paris © Succession Alberto Giacometti / 2023, ProLitteris, Zurich
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Alberto Giacometti, Main prise, 1932, Kunsthaus Zürich, Alberto Giacometti-Stiftung, 1965 © Succession Alberto Giacometti / 2023, ProLitteris, Zurich
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Salvador Dalí, La mémoire de la femme-enfant, 1929, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Salvador Dalí Bequest, 1990, Foto: Archivo Fotográfico Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid © Salvador Dalí, Fundació Gala-Salvador Dalí / 2023, ProLitteris, Zurich

Wo befindet sich die Ausstellung?

Im 2. OG Chipperfield-Bau. Siehe unser Online-Besucherguide!

Die Ausstellung zeigt eine bedeutende Gruppe entsprechender surrealistischer Objekte Giacomettis, darunter die «Boule suspendue» aus den Basler Beständen der Alberto Giacometti-Stiftung, ein Schlüsselwerk. Zusätzlich lässt eine erlesene kleine Gruppe von Gemälden Dalís dessen phantasmagorische visuelle Welt erfahrbar werden, für die dieser Künstler bis heute berühmt ist. Bedeutende Skizzen Giacomettis und Dalís – darunter mehrere aus Giacomettis selten gezeigten «Carnets» (Skizzenbüchern), sowie Dokumente und Fotografien ergänzen die Ausstellung, die ein einzigartiges Eintauchen in die kreative Welt des Pariser Surrealismus der frühen 1930er-Jahre ermöglicht. Für einmal tritt der Surrealismus hier also als künstlerische Bewegung in Erscheinung, die in der Zusammenarbeit von zwei ihrer massgeblichen Vertreter die grosse Form und den offenen Raum suchte. Die zuvor in Paris im Institut Giacometti gezeigte Präsentation macht erfahrbar, wie Alberto Giacometti aus der Kooperation mit Salvador Dalí heraus eine neue Gestaltungsweise von Kunst erschuf, die – weit vorausschauend – das Kunstwerk neu als Objekt sah, das, wie eine Installation im Raum platziert, herkömmliche skulpturale Konzepte weit hinter sich liess. Ergänzt wird die Präsentation mit Werken anderer Künstlerinnen und Künstler des Surrealismus wie Luis Buñuel, René Magritte und Yves Tanguy.

In Kooperation mit der Fondation Giacometti, Paris.

Unterstützt von Credit Suisse, Partnerin Kunsthaus Zürich, sowie von der Hans Imholz-Stiftung und der Truus und Gerrit van Riemsdijk Stiftung.

Unterstützt von:

Bild oben: Ausstellungsansicht, Alberto Giacometti, Boule suspendue, 1930, Kunstmuseum Basel, Depositum der Alberto Giacometti-Stiftung, 1965 © Succession Alberto Giacometti / 2023, ProLitteris, Zurich